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Geschichte


Wie es begann

1854 – schon lange vereinigten sich ihre Stimmen während der Plüschweberei in der Koch’schen Fabrik, sie sangen, um sich die Arbeit zu „versüßen“:

Gottlob Hertel
Franz Hommler
Carl Welsch
Carl Voigt
Moritz Voigt
Wilhelm Dietze
Friedrich Schneider

Und weil es ihnen Spass machte, sangen sie nach der Arbeit weiter – im Hinterzimmer bei Hommlers. Seidenweber Hertel konnte Geige spielen und übernahm das musikalische Kommando. Fabrikant Moritz Koch nahm das Tun seiner Arbeiter mit Wohlwollen zur Kenntnis. So übten sie kleine Lieder ein, zur Freude ihrer Umgebung; der plötzliche Tod von Wilhelm Dietze riss eine Lücke in den Singekreis. Die Sänger wollten ihm zum letzten Gang auf dem Friedhof ein Abschiedslied singen und der Pastor Fischer erlaubte den ersten Auftritt der Sänger in der Öffentlichkeit. Herr Moritz Koch, überzeugt von der Leistung der Sänger überredete den Organisten Büchner, den „Singverein“, der sich am 22. April konstituiert hatte, zu leiten. Inzwischen waren weitere Mitglieder geworben worden. Die Übungsstunden wurden nun im Ratskeller(hintere Stube) abgehalten.

Das erste schriftliche Statut wurde 1857 beschlossen, die früheren Vereinsregeln (falls es solche gab!) sind nicht überliefert.

In diesem Statut von 1857 heißt es:

„Das Strebziel der Gesellschaft Singeverein zu Lausigk, seit dem 22. April 1854 bestehend, ist eifriges Studium , Veredelung und allgemeinere Verbreitung des Männergesanges, nächstdem gesellige Unterhaltung.“

Ab ca. 1868 nannte sich der Verein dann Männergesangverein zu Lausigk.

Die ersten 25 Jahre

1879 wurde zum ersten großen Jubiläum gerufen. Der Bericht des Chronisten darüber beginnt mit den Worten: Ich gehe nicht zu weit, wenn ich behaupte, Lausigk hat noch kein Fest gefeiert, welches die Gemüther aller Schichten der Bevölkerung so beschäftigt hätte, wie das 25. Stiftungsfest des Männergesangvereins.

Inzwischen war aus dem kleinen Häuflein eine große Gemeinschaft geworden. Im damaligen Kurhaus wurde 3 Tage gefeiert , gesungen und getrunken, wie es sich für Sänger gehört. Die Ehefrauen der Sänger stifteten ein Trinkhorn und einen Dirigentenstab:

 

Als Gründungsmitglied der „alten Garde“ dichtet Sgbr.Friedrich Schneider:

Ein Häuflein, unscheinbar und klein
Gebar einst den Gesangverein.
So unscheinbar das Häufelein,
Es barg gar einen kräft’gen Keim,
Denn mächtig brach daraus hervor
Ein jugendfroher Männerchor,
Der heut noch kräftig treibt und blüht.

Erstmal wird 1862 über einen Betritt zu einer regionalen Vereinigung debattiert, aber die Sänger beschlossen:

„wenigsten für jetzt von einem Anschlusse an Grimma (1.Gesangsvereins-Vereinigung in der Region) abzusehen, da es die pekuniären Verhältnisse der Mitglieder nicht gestatten, den Aufwand für Reisen zu Gesangsfesten bestreiten zu können und bei der musikalischen Bildung des Vereins es nicht möglich sei, mit anderen Vereinen in die Schranken zu treten.“

Ein Überblick unserer Geschichte bis in die Gegenwart zeigt unsere Festschrift – diese ist in der Rubrik Download erhältlich. Viel Spaß …